Was du wirklich bist
Das was du bist ist völlig unabhängig von dem, das was du tust.
Egel welche Meinung du hast, welchen Glauben, welche sexuelle Ausrichtung oder politische Überzeugung, ob du Mann oder Frau, reich oder arm, links oder rechts oder einfach nur unbeteiligt bist, es macht absolut keinen Unterschied für das, was du wirklich bist.
Du kannst heute eine Frau sein und morgen ein Mann oder umgekehrt.
Du kannst heute arm und morgen reich sein, heute heterosexuell und morgen homosexuell.
Und doch bist du immer das gleiche.
Es hat keinerlei Auswirkungen auf das was du bist.
Deine Handlungen sind für das was du bist vollkommen egal.
Deine Oberfläche definiert nicht deine Seele, deinen Wesenskern.
Wenn du genau hinschaust, kannst du erkennen, dass etwas in dir immer wach gewesen ist.
Etwas ist immer anwesend und hat dich als Kind, als Jugendlicher und als Erwachsener erfahren.
Es hat jede Veränderung, alle Höhen und Tiefen mitbekommen, ohne sich selber je verändert zu haben.
Alle Formen, die sich verändern, alle materiellen Dinge und immateriellen Erfahrungen, die kommen und gehen, können wir erfahren. Wir können sie greifen und damit be-greifen.
Aber das, was wir sind, können wir nicht begreifen, weil wir es nicht greifen können.
Wir können die ganze Welt erfahren und kennen, doch erstaunlicherweise haben wir keine Ahnung davon, was das ist, das alles in uns erfährt und wahrnimmt.
Wir kennen alles andere, aber das was alles erfährt, ist selber unbekannt.
Wir erkennen die sich verändernden Formen und wissen doch nicht, wer der Erkennende hinter den Formen ist, das Formlose, das sich offensichtlich nicht verändert.
Das meinte Jesus als er sagte: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sich selbst dabei verliert.“
Das ist, was die Inder als den spirituellen Traum bezeichnen.
Wir sehen das tosende Meer von Samsara, die unendlich sich wandelnden und vergehenden Formen an der Oberfläche.
Doch wir sind unfähig zu erkennen, was hinter den Formen ist und sich immer neu in allen Formen ausdrückt. Das Formlose hinter den Formen, das eine, das sich in allem zeigt,
Wir sehen den Traum und wissen nicht, wer der Träumer ist.
Es ist dieses eine, das dich als die Form „Kind“ gesehen hat und dich jetzt als die Form „Ich“ erfährt, das alle Objekte wahrnimmt und erkennt, ist das Formlose, das göttliche Bewusstsein, Brahman.
Berühre es nicht mit deinem Geist, es ist in dir, es ist außerhalb von dir und es ist du.
Berühre es nicht mit deinem Geist, denn sonst verlierst du es unweigerlich.
Es kann nicht zu einem Ding gemacht werden.
Es kann nicht gegriffen und damit auch nicht begriffen, vom Verstand verstanden werden.
Es entzieht sich jedem Zugriff.
Jeder Versuch es zu greifen und besitzen zu wollen führt zwangsläufig ins Scheitern.
Du kannst dich selber nicht besitzen.
Du kannst dich selber nicht zu einem Objekt machen.
Wenn das tief verstanden wird, hört alles greifen, alles besitzen wollen auf.
Zuerst im Innen, im weiteren Prozess der Vertiefung auch im Außen.
Die Anhaftung an die Dinge löst sich auf, die Welt der vergänglichen Formen verliert ihre Anziehungskraft.
Nicht, weil du es dir in disziplinierter Praxis als neue Haltung aufgezwungen hast, sondern aus der eigenen tiefen Erkenntnis, dass alles Greifen sinnlos ist.
Das meint Lao Tze mit der Aussage „Scheitern ist der Weg zum Erfolg“
Wenn du mit deiner Strategie, dich selber zu sehen, zu besitzen oder zu erkennen, komplett gescheitert bist, wenn das Ego bis zuletzt ausgereizt ist, fällt es in dem Prozess des Erkennens von selber ab.
Man kann nicht einmal sagen es fällt ab, denn dafür müsste es ja vorher dagewesen sein. Es wird einfach als ein Missverständnis erkannt, als eine Illusion, beruhend auf nicht hinterfragte Annahmen, die sich bei genauerer Betrachtung als falsch erweisen.
Dieses Erkennen ist das Boot, das dich über den tosenden Ozean von Samsara in den Hafen von Nirvana führt.
Spirituelles Wachstum ist keine Erfahrung, es ist ein Erkennen, ein Verstehen.
Erfahrungen kommen und gehen, Erkennen bleibt.
Finde ich toll. Ich wuerde einiges gerne teilen – z. B. dieses ‘Was Du wirklich bist’ aber da ist kein FB -Share button. Schade.
Stimmt. Ich habe leider keine Ahnung, wie man das bei WordPress macht.
He, jetzt habe ich es einrichten können. Vielen Dank an jnanadev.yoga